Nature

Freitag, 11. November 2005

Sternkrabbelstube

snfeatclouds

Stellar nursery: Hundreds of new-born stars, never before seen, light the tips of ghostly pinnacles of gas and dust in an image taken by the Spitzer Space Telescope and released 9 November. Astronomers suspect that the young stars formed when radiation and wind from a massive parent star blasted clouds of gas and dust outward, leaving denser materials behind. Spitzer's infrared eyes were needed to penetrate all the surrounding dust and get a clear bead on the solar babies. (Photo: NASA/JPL-Caltech/Harvard-Smithsonian CfA/ESA/STScI)

http://sciencenow.sciencemag.org/

Montag, 31. Oktober 2005

Herbst 2

DSCN3847

Tage, die den Atem anhalten ... vor dem, was kommen wird. Man riecht ihn, den Schnee, man hört ihn den Schnee, aber man sieht ihn nicht. Stattdessen verschwendet ringsum Natur sich im herbstlichen Taumel. Geschenke, die niemand mehr erwartet hat. Tage, so still und so andächtig, als wollten sie gezählt werden. Einer, wie der andere. Die Berge leuchten. Das Licht gleißt in den Augen und verhöhnt meine billige Digitalkamera. Technik, die kapituliert vor soviel Naturschönheit.

DSCN3832

Immer höher hinauf. So eine Sehnsucht - mein Freund. Steine, die sprechen, Schatten, die flüchten, überall ...

DSCN3826

... bis dann der Schnee - endlich - beruhigend die Hand mir reicht. Ein Knirschen hinauf zum Gipfel. Meditierende Schritte. Bin ich schon dort? Im Himmel? Fast ohne Spur ...

Freitag, 14. Oktober 2005

Herbstgedicht aus Runen

dscn3790

Landschaft ohne Substanz. Alles ist Zeichen. Alles ist deja vu. Das ist der Herbst.
Deshalb nehmen wir alles so schwer.

Mittwoch, 12. Oktober 2005

Herbst 1

Gestern lange durch den Herbst "gestapft", die Nase voll mit Schneegeruch und welken Blättern. Mit einem Freund gelacht und nachgedacht. In gläserner Luft.


dscn3776

Der Herbst ist wohl die Jahreszeit für mich, bei der ich mir am ehesten und am wenigsten vorstellen kann, nicht mehr da zu sein. Gleichzeitig wohlgemerkt. Eine Kontradiktion, die mir im Magen liegt.

Montag, 5. September 2005

Ein Albatros kann jahrelang in der Luft sein ...

„Ein Albatros kann jahrelang in der Luft sein, ohne zu landen. Wussten sie das?“ Er ließ diesen Satz ausklingen wie einen Sommer und blickte sie danach ganz unvermittelt an.

Und sie? Sie musste den Blick, der geistesabwesend auf der Katze ruhte, nicht mal senken. "Ein Albatros", dachte Sie. "Die Japaner nennen ihn Idiotenvogel, weil er sich nicht wehrt, wenn man ihn bedroht. Nicht mal, wenn man ihn umbringt."

„Und was hat es ihm gebracht, frage ich sie?“, versucht er seinen offensiven Blick nachträglich durch eine nicht minder offensive, ornitologische Finte zu legitmieren. „Na was wohl? Beinahe ausgerottet heute. Nur noch ein paar hundert Restexemplare gibt es. Irgendwo auf einem Korallenfelsen, wo es schneidend nach Schwefel riecht."

"Wie kann man ein so majestätisches Tier erschaffen und dabei auf den Überlebensinstinkt vergessen", dachte sie und strich sich mit einer Hand über den zitternden Schulterflügel.


My hands are of your colour,
but I shame
To wear a heart so white.


William Shakespeare

Freitag, 12. August 2005

Quallen igittigitt!?

Habe gerade den Text gefunden, der mich vor ein paar Tagen - oder sind es schon wieder Wochen - so gefesselt hat. Und muss die wichtigsten Punkte aus dem Gelée de mer von Jürgen Langenbach hier mal festhalten. Kürzer gehts leider nicht, es ist so unglaublich ... Augen, die nur nach innen schauen, Gene, die nach Belieben aktiviert und deaktiviert werden können, ohne Struktur, ohne Organe, ohne Gehirn, aber mit einer nervösen Intelligenz und einer bedrohlichen Kampfbereitschaft ausgestattet, die Angst einflößt und Staunen macht ....

Erlaube mir meine Kommentare kursiv zu setzen (der Rest ist Zitat):

Seit 670 Millionen Jahren schweben sie durch die Meere und fressen und fressen und fressen ... (sie haben) keinen Kopf und kein Gehirn, kein Herz und kein Blut, kein vorne und hinten - vielleicht sollten wir den Bundesadler doch nicht durch das Backhenderl sondern durch die Qualle ersetzen? - der Erste, der sie erforschte (Abraham Trembley, 1704), hielt sie für Pflanzen, weil ... diese Regenerationsfähigkeit nach damaligem Stand nur Pflanzen hatten. Heute weiß man, dass aus einer einzigen Zelle ein ganzer Polyp werden kann - und nennt solche Zellen totipotent - schönes Wort, aufheben! -, manche Labormäuse haben sie auch, hier heißen sie embryonale Stammzellen - na jetzt wirds aber interessant! - Hinter ihnen ist die Molekularbiologie her wie einst die Alchemie hinter dem Stein der Weisen, an Nesseltieren kann man sie gut studieren, sie bevölkern immer mehr Labors.

Nesseltiere galten als primitiv, sie haben, so steht es in den Büchern, nur zwei Keimblätter, Ektoderm und Endoderm. Das eine bildet die Außenhaut der glocken- und würfelförmigen "Sackdarmgeschöpfe", das andere kleidet das Innere aus. Dazwischen liegt die glibbrige Schicht, die zu 99,7 Prozent aus Wasser besteht, den Körper stützt und den Quallen viele Namen gegeben hat, gelée de mer, jellyfish. Bei höheren Tieren liegt etwas anderes zwischen Ekto- und Endoderm, das Mesoderm, aus ihm entwickeln sich alle Organe. Quallen haben kein Mesoderm - in den Büchern -, deshalb waren sie lange der Forschermühe nicht wert. Zudem war die Mühe oft vergebens, Quallen zerfallen zu Gallertklumpen, wenn man sie mit Netzen fischt. Und Unterwasserkameras gab es noch nicht, als Ernst Haeckel den nächsten Anlauf unternahm: "Niemals werde ich das Entzücken vergessen, mit dem ich als zwanzigjähriger Student die erste Tiara und Irene, die erste Chrysaora und Cyanea beobachtete und ihre prächtigen Formen und Farben mit dem Pinsel wiederzugeben suchte", erinnerte sich Haeckel 1879 im "System der Medusen". (Das Haupt der Medusa, sic!)

Doch nicht nur Sehen lehren sie uns, auch wie wir Sehen lernen - Ungeheuerlichkeiten, wohin man sieht: manche Quallen haben Augen, hoch entwickelte, man weiß nur nicht, ob sie damit auch sehen - es gibt keinen Abstand zwischen Linse und Netzhaut -, und wenn ja, was: Die Augen schauen nicht in die Welt hinaus, sondern in den Magen hinein, vielleicht überwachen sie das Verdauen.

Da hätten sie viel zu tun. Seit 670 Millionen Jahren sitzen die Polypen am Seeboden und schweben die Quallen im Wasser - und wechseln einander von Generation zu Generation ab: Im frei lebenden Stadium, dem der Quallen, vermehren sie sich sexuell, legen Eier, daraus schlüpfen Larven; die setzen sich fest und sorgen asexuell für die nächste Runde, sie schnüren an ihrem Kopf eine Qualle nach der anderen ab, wie wenn ein Stapel Teller abgeräumt wird. Schönes Bild. Die machen was sie wollen. Muss immer an Matrix denken ...

Die Nesseln sind ein technisches Mirakel - sie schleudern Harpunen mit 40.000 g, ein g ist 9,81 Meter pro Sekunde ..., sie sitzen millionenfach etwa in den bis zu 50 Meter langen Tentakeln der Portugiesischen Galeere, Physilia. Die ist auch ein soziales Mirakel: Ihre Tentakel sind überhaupt keine Tentakel, es sind zu Tentakeln gewordene ganze Quallen. Die Galeere ist eine Staatsqualle, eine Kolonie aus vielen Individuen, die sich spezialisieren, die einen fangen das Futter, die anderen verdauen es, die dritten halten das Segel in den Wind, ja, das Segel, die Sozietät baut einen gasgefüllten Sack, der aus dem Wasser ragt, mit ihm navigiert sie fast wie eine Rennyacht, sie kann 33 Grad am Wind segeln (Yacht: 40). Alles zusammen darf man getrost als Organismus mit Organen betrachten: Die Galeere braucht kein Mesoderm, sie hilft sich mit Arbeitsteilung.

Quallen haben keinen rechten Bauplan, ... Polypen haben kein Gehirn, nur ein Nervennetz? ... Und Cnidaria haben viele Gene aktiv, die in der weiteren Evolution still und erst bei Wirbeltieren wieder aktiv sind. Aber wie kann man sehen, wann welches Gen aktiv ist? Man markiert es mit Luziferase, dem Leucht-Gen der Qualle, das zum zentralen Werkzeug aller Genetiker geworden ist: "Was für ein wunderbares grün schillerndes Licht die weichen eklen Quallen warfen, die wie atmende Blasen bald auftauchten, bald wieder in die Tiefe sanken" (Friedrich Gerstäcker, "Das Wrack"). Angeschwemmt wurden sie auch, etwa bei Neapel. Plinius der Älteren (23 bis 79 A. D.) ... soll seinen Stock damit illuminiert und beim nächtlichen Heimweg wie eine Fackel vor sich her getragen haben.

Siniweler - Ohne Tal

Kein Ort zum Verweilen, nirgends. Wohin uns die Reise führt? Geradewegs lotrecht zu allem, was das Herz schneller schlagen lässt.

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