Woher kommt der Grant aufs Leben?
Werde auf eine höfliche Frage, ob an einem Tisch ein Platz frei ist, um meinen Frühstückskaffee zu trinken, beinahe attackiert von einer alten Wiener "Schachtel". Sprachlos, überrascht, schockiert - wie tief der Grant aufs Leben in Wien wurzelt, der - so meine These - von einem undefinierten Neid gespeist wird. Einem Neid, dass die anderen mehr haben als man selbst und dass das Leben es nicht gut mit einem meint.
Während anderswo auf der Welt, ich denke an Südamerika, die Menschen, die wenig haben, es verstehen, das Leben selbst, das ihnen gewiss ist, und die Familie um sie herum zu zelebrieren, ist man hier - in einer Welt, deren (Be-)Deutungshoheit man dem Boulevard (Krone, Heute, Österreich, etc.) überlässt - grantig auf alles, was lebendig anmutet und nicht vier Beine hat. Weil die Viecherln haben einem ja nichts getan. Nur die Menschen stehen im Generalverdacht, dass sie einem etwas wegnehmen oder es längst schon getan haben.
Und so hechelt man/frau vereinzelt einem Glücksverprechen nach, das so vage und unwahrscheinlich ist, wie der Blitz, der einschlägt oder die Lottokugel, die richtig zum Liegen kommt. Schimären. Trugbilder. Was fehlt, ist Subtanz und Zusammenhalt, der ohne Ausgrenzungsreflex daherkommt. Jener Rest an Eigenverantwortung und -initiative, mit der man sich seine Umgebung einverleibt und sein eigenes Umfeld schafft.
In Hamburg war dieser Unterschied letzte Woche offenkundig - vor allem bei Stadtspaziergängen durch Karo- und Schanzenviertel. Da wird eine Stadt (oder ein Kietz) als Material wahrgenommen, das es zu gestalten und zur Not auch einfach zu besetzen gilt. Da wird Welt selbstbewusst angereichert und geformt und muss nicht jeden Tag als Ausrede dafür herhalten, dass man sein unmittelbar gegebenes Leben, das in den eigenen vier Wänden beginnt, nicht in die Hand nimmt.
Das soll kein Lob der Armut werden. Aber ein Lob des Reichtums, der bleibt, wenn nichts mehr da ist. Bucalemu, ich grüße dich!
Während anderswo auf der Welt, ich denke an Südamerika, die Menschen, die wenig haben, es verstehen, das Leben selbst, das ihnen gewiss ist, und die Familie um sie herum zu zelebrieren, ist man hier - in einer Welt, deren (Be-)Deutungshoheit man dem Boulevard (Krone, Heute, Österreich, etc.) überlässt - grantig auf alles, was lebendig anmutet und nicht vier Beine hat. Weil die Viecherln haben einem ja nichts getan. Nur die Menschen stehen im Generalverdacht, dass sie einem etwas wegnehmen oder es längst schon getan haben.
Und so hechelt man/frau vereinzelt einem Glücksverprechen nach, das so vage und unwahrscheinlich ist, wie der Blitz, der einschlägt oder die Lottokugel, die richtig zum Liegen kommt. Schimären. Trugbilder. Was fehlt, ist Subtanz und Zusammenhalt, der ohne Ausgrenzungsreflex daherkommt. Jener Rest an Eigenverantwortung und -initiative, mit der man sich seine Umgebung einverleibt und sein eigenes Umfeld schafft.
In Hamburg war dieser Unterschied letzte Woche offenkundig - vor allem bei Stadtspaziergängen durch Karo- und Schanzenviertel. Da wird eine Stadt (oder ein Kietz) als Material wahrgenommen, das es zu gestalten und zur Not auch einfach zu besetzen gilt. Da wird Welt selbstbewusst angereichert und geformt und muss nicht jeden Tag als Ausrede dafür herhalten, dass man sein unmittelbar gegebenes Leben, das in den eigenen vier Wänden beginnt, nicht in die Hand nimmt.
Das soll kein Lob der Armut werden. Aber ein Lob des Reichtums, der bleibt, wenn nichts mehr da ist. Bucalemu, ich grüße dich!
coyote05 - 7. Okt, 09:18