U don´t know what I know ...
Er wusste nicht, was passieren würde, wenn er den Deckel von seinem Seelengefäß, das nach all den Jahren zum Seelengefängnis geworden war, lüften würde. Sicher war er nur, dass es sein musste - es einer der Schritte war, die jetzt zu tun waren, wenn er jemals wieder offen und ganz sein wollte. Wahrscheinlich wird es Schmerz sein, durchzuckte es ihn, als die Hand bereits hineingetaucht war, wo er die Seele vermutete und das schlagende Herz, sein Herz, in der Hand hielt, während er, wie nach einem mittelalterlichen Gemetzel über die Leichenberge stolperte, die einem unergründlichen und grausamen Muster folgend die Landschaft überzogen, die Landschaft bildeten, wie auf den Schlachtengemälden von Albin Egger Lienz.
Er erinnerte sich, wie er im Kriegsraum niedersank - beeindruckt, schockiert, fassungslos, ob der Erfahrungen, die hinter dem Öl liegen mussten. Und er war dankbar, dass er in diesem Augenblick nicht alleine war. Was hier so grausam war, war nicht der Tod, sondern waren die qualvollen Verrenkungen der Körper, in denen sie uns aus dem Tod entgegen starrten, hineingezwängt in eine Uni-Form, die ihnen so äußerlich ist, wie es nur irgendetwas sein kann. Nein, sie starren nicht, haben keine Augen, dachte er, nur dunkle Augengruben, deren Sog die Blicke auf die Katastrophe bündelt.
Verrenkungen, die plötzlich als die in der Physis des menschlichen Körpers auf den Punkt gebrachte Entfremdung erkennbar wurden. Egger Lienz - sein Maler der Entfremdung UND des Verwurzeltseins. Und manchmal - wie in den späten Schnitter-Versionen - der Entfremdung im Verwurzeltsein. Alles ist möglich, manchmal sogar Verstehen.
Und während er das sah und dachte, betrat er einen neuen Raum, nein, es war kein Raum, doch es war Raum, aber einer ohne Wände, Platz vor allem, für mehr als einen, stand er in einer hohen Wiese, der Wind strich über ihn hinweg und wie durch ein Wunder knospete er.
Die Musik dazu kommt von Sneaky Pete:
U don´t see what I see
U don´t know what I do
U don´t feel what I feel
Cause U don´t know what I´ve been through
Ach ja, und natürlich die Dirty Version downloaden, aber das ist ja ohnehin klar, ist es nicht? Übrigens: die Egger Lienz-Ausstellung ist bis Ende Juni verlängert. Hingehen und fürchten!
Er erinnerte sich, wie er im Kriegsraum niedersank - beeindruckt, schockiert, fassungslos, ob der Erfahrungen, die hinter dem Öl liegen mussten. Und er war dankbar, dass er in diesem Augenblick nicht alleine war. Was hier so grausam war, war nicht der Tod, sondern waren die qualvollen Verrenkungen der Körper, in denen sie uns aus dem Tod entgegen starrten, hineingezwängt in eine Uni-Form, die ihnen so äußerlich ist, wie es nur irgendetwas sein kann. Nein, sie starren nicht, haben keine Augen, dachte er, nur dunkle Augengruben, deren Sog die Blicke auf die Katastrophe bündelt.
Verrenkungen, die plötzlich als die in der Physis des menschlichen Körpers auf den Punkt gebrachte Entfremdung erkennbar wurden. Egger Lienz - sein Maler der Entfremdung UND des Verwurzeltseins. Und manchmal - wie in den späten Schnitter-Versionen - der Entfremdung im Verwurzeltsein. Alles ist möglich, manchmal sogar Verstehen.
Und während er das sah und dachte, betrat er einen neuen Raum, nein, es war kein Raum, doch es war Raum, aber einer ohne Wände, Platz vor allem, für mehr als einen, stand er in einer hohen Wiese, der Wind strich über ihn hinweg und wie durch ein Wunder knospete er.
Die Musik dazu kommt von Sneaky Pete:
U don´t see what I see
U don´t know what I do
U don´t feel what I feel
Cause U don´t know what I´ve been through
Ach ja, und natürlich die Dirty Version downloaden, aber das ist ja ohnehin klar, ist es nicht? Übrigens: die Egger Lienz-Ausstellung ist bis Ende Juni verlängert. Hingehen und fürchten!
coyote05 - 24. Mai, 11:40