Im Auge des Orkans ...
... im Wiener Uhrenmuseum scheint die Zeit still zu stehen. Obwohl alles tickt und kuckuckt und rasselt, hat man den Eindruck, dass alles, was Zeit ist, artig draußen wartet. Dass draußen die Menschen hetzen, dass draußen das Leben vergeht, nicht drinnen, wo Zeit so laut und allgegenwärtig ist, dass es still wird. Während Zeit draußen Mangelware ist, scheint sie hier drinnen im Überfluss vorhanden.
Ich schaue mich um mit Gerhard Roth, wandere entlang von Sonnenuhren, Sanduhren, japanischen Pfeileruhren, Kugellaufuhren, Bilderuhren, Wasseruhren, Kommoden-Standuhren, Pendeluhren, Kuckucksuhren, Taschenuhren und Turmuhren bis ich vor einer astronomischen Kunstuhr des David a Sancto Cajetano stehen bleibe, deren "langsamster Zeiger unvorstellbare 20.904 Jahre für eine Drehung und für einen einzigen Millimeter nicht weniger als 107 Jahre braucht."
Hatte der aber Zeit!

Hatte der aber Zeit!
coyote05 - 5. Mär, 11:52