Schwerkraft und Gnade 2
Auf der Suche nach dem fehlenden Satz der Simone Weil bin ich auf Saint John Perse gestoßen und seine Gedanken über Braques Vögel (notiert (von mir!!) am 24. Juli 1986) ... wir kreisen die Sache ein!
Der Mensch trägt die Last seiner Schwerkraft wie einen Mühlstein um den Hals, der Vogel wie eine bunte Feder an der Stirn.
und weiter:
Unter denen, die in der Höhe weilen, Räuber und Fischer, geht, um besser auf seine Beute sich zu stürzen, der Vogel großer Herrschaft sehr rasch von äußerster Fernsichtigkeit zur äußersten Nahsichtigkeit über: eine sehr feine Muskulatur des Auges bewirkt diese, die in zwie Richtungen die Krümmung der Linse verändern kann. Und steilen Fluges dann, wie von geflügelter Viktorie, die an sich selbst verbrennt -- vgl. Nietzsche: Die Flamme, die sich selbst verzehrt! --, in seine Flamme das Doppelbild des Segels und des Schwertes mischend, stößt der Vogel, der nur noch Seele, in bebender Sichelung nieder, eins zu werden mit seinem Fang.
und den Asketismus des Sturz-Flugs ...
Am Waagebalken seines Flügels die ungeheure Wägung einer doppelten Jahreszeit; und unter der Krümme des Flugs die Krümmung der Erde ... Der Wechsel ist sein Gesetz, die Zweideutigkeit sein Reich. --- als Herab-Stürzender erstrebt er die glatte Nacktheit des Geschoßes -- In Raum und Zeit, die er mit gleichem Fluge deckt, ist seine Ketzerei die eines dauernden Sommers ...
Der Mensch trägt die Last seiner Schwerkraft wie einen Mühlstein um den Hals, der Vogel wie eine bunte Feder an der Stirn.
und weiter:
Unter denen, die in der Höhe weilen, Räuber und Fischer, geht, um besser auf seine Beute sich zu stürzen, der Vogel großer Herrschaft sehr rasch von äußerster Fernsichtigkeit zur äußersten Nahsichtigkeit über: eine sehr feine Muskulatur des Auges bewirkt diese, die in zwie Richtungen die Krümmung der Linse verändern kann. Und steilen Fluges dann, wie von geflügelter Viktorie, die an sich selbst verbrennt -- vgl. Nietzsche: Die Flamme, die sich selbst verzehrt! --, in seine Flamme das Doppelbild des Segels und des Schwertes mischend, stößt der Vogel, der nur noch Seele, in bebender Sichelung nieder, eins zu werden mit seinem Fang.
und den Asketismus des Sturz-Flugs ...
Am Waagebalken seines Flügels die ungeheure Wägung einer doppelten Jahreszeit; und unter der Krümme des Flugs die Krümmung der Erde ... Der Wechsel ist sein Gesetz, die Zweideutigkeit sein Reich. --- als Herab-Stürzender erstrebt er die glatte Nacktheit des Geschoßes -- In Raum und Zeit, die er mit gleichem Fluge deckt, ist seine Ketzerei die eines dauernden Sommers ...
coyote05 - 16. Okt, 18:52
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