Gestern abend ...
... bei uns im Weinkeller. Viel degustiert und gelacht und über das Schreiben geredet - den eigenen Anspruch und den Anspruch der anderen. Und den Müll, der tagein, tagaus produziert wird und die Bedeutungen mit sich reißt.
Und dann schreibt Ulrich Greiner heute über Adalbert Stifter die folgenden Sätze: "Ich will Sie nicht zu Stifter überreden - er ist und bleibt ein spröder Autor -, sondern nur darauf hinweisen, dass es auch die Aufgabe der Schriftsteller ist, Expeditionen an die Ränder der üblichen Kommunikation zu unternehmen. Sie wecken damit unser Verständnis für die Sprache, die wir pausenlos benutzen und vernutzen. Der Vorgang bringt es mit sich, dass manche dieser Texte uns fremdartig erscheinen, gar unverständlich, jedenfalls nicht "gut geschrieben". Gut schreiben aber kann inzwischen jeder halbwegs Gebildete, und wenn er es nicht kann, so mag er ein Schreibseminar besuchen. Große Literatur aber ist etwas anderes."
An anderer Stelle, in einem anderen Text, Peter Handke über denselben, präzise wie meistens: "Jedem Jahr- und Jahreszeitenprosaschreiber sollten die verschiedenen Phasen der Stifterschen Erzählungen als eine Art Zeitschiene dienen, vor allem, in der Regel, die Übergänge von der dritten zur vierten, letzten Bearbeitung - wie noch die kleinsten Spuren von Satzautomatik und Bildrhetorik da gestutzt und gelichtet werden zu Dingfestigkeit und Bildtreue, ein bisschen wie bei einem so behutsamen wie entschiedenen, an die Wurzel gehenden Baumschnitt."
Und dann schreibt Ulrich Greiner heute über Adalbert Stifter die folgenden Sätze: "Ich will Sie nicht zu Stifter überreden - er ist und bleibt ein spröder Autor -, sondern nur darauf hinweisen, dass es auch die Aufgabe der Schriftsteller ist, Expeditionen an die Ränder der üblichen Kommunikation zu unternehmen. Sie wecken damit unser Verständnis für die Sprache, die wir pausenlos benutzen und vernutzen. Der Vorgang bringt es mit sich, dass manche dieser Texte uns fremdartig erscheinen, gar unverständlich, jedenfalls nicht "gut geschrieben". Gut schreiben aber kann inzwischen jeder halbwegs Gebildete, und wenn er es nicht kann, so mag er ein Schreibseminar besuchen. Große Literatur aber ist etwas anderes."
An anderer Stelle, in einem anderen Text, Peter Handke über denselben, präzise wie meistens: "Jedem Jahr- und Jahreszeitenprosaschreiber sollten die verschiedenen Phasen der Stifterschen Erzählungen als eine Art Zeitschiene dienen, vor allem, in der Regel, die Übergänge von der dritten zur vierten, letzten Bearbeitung - wie noch die kleinsten Spuren von Satzautomatik und Bildrhetorik da gestutzt und gelichtet werden zu Dingfestigkeit und Bildtreue, ein bisschen wie bei einem so behutsamen wie entschiedenen, an die Wurzel gehenden Baumschnitt."
coyote05 - 22. Okt, 17:54
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