Teifl - so a Turm ...
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Der Blick vom großen Ödstein hinunter zum Teufelsturm (Abseilturm) machte klar, dass diese Überschreitung heutzutage seilfrei nur mit großen objektiven Gefahren zu machen ist. Ich sage "heutzutage", weil ich vermute, dass sich der Teufelsturm im Vordergrund auch schon mal in besserem Zustand präsentierte und die milden Winter und Blitzeinschläge der letzten Jahre aus diesem Turm ein morsches Gebilde gemacht haben, das jede Minute in sich zusammenbrechen kann. Auch fällt auf, dass Teile der Spitze (mindestens 5 Kubikmeter - siehe oberer Pfeil im kleinen Bild) kürzlich abgebrochen sind - oder war das schon immer so? - und (wie ich vermute) auch den unteren Gratteil (unterer Pfeil plus Vergrößerung) gesprengt haben.
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Freue mich diesmal übrigens ganz besonders über alle großen und kleinen Pit Schubert´s, die meine Einschätzung kommentieren. Da geht´s doch um was. Denn im XEIS-Führer ist diese Überschreitung nach wie vor ausgepriesen. Zu Unrecht, wie ich meine!
Der Abstieg über die (blau-markierte) Südsüdost-Schulter des großen Ödsteins brachte dann nochmals pikante Kletterei im Steilgras, die unsere Konzentration auf die Probe stellte. Am Ende war es wieder einmal eine Runde, die viel einbrachte - an Erfahrung, an Selbsteinschätzung und an Demut - diesem alten Wort.
Die letzte Einstellung? Zeigt mich im ernsten Telefongespräch mit einem Freund, der Tage zuvor im düsteren Abendlicht auch meinen Klettergurt in seinem Rucksack verstaut hatte. Nein, sie zeigt uns, wie wir im Gasthaus zur "Bachbrücke" Flusskrebse mti einem Sauvignon Blanc vom Skoff hinunterspülen. Im Rücken die Nordwände des Gesäuses in der Abendsonne.
Wir kommen wieder!
coyote05 - 23. Jul, 09:53
Halb so wild
Das größte Problem ist es, vom Ödstein hinunter das richtige Band zu finden - es ist direkter unter dem Gipfel als man vermutet. Hier sollte man die roten Punkte unbedingt beachten, später auf dieser Route sind diese oft eher als Vorschlag zu interpretieren und es gibt angenehmere Alternativen.
Klettergurt und ein paar Klemmkeile oder Bandschlingen zum Notabseilen, wenn man sich wider Erwarten doch verstiegen hat oder eine Nachdenkpause einlegen möchte, sind aber auch auf dieser prinzipiell leichten Klettertour sicherlich sinnvoll.