Politics

Donnerstag, 16. April 2009

Das Offensichtliche ist skandalös ...

Ökonom und Nobelpreisträger Krugman spricht aus, was alle wissen, und wird dafür vom offziellen Österreich in seiner Vize-Verharmlosung (die OeVP, die seit kurzem Kommunikation richtig buchstabiert, hat jetzt auch gleich ein Web 2.0!) gescholten bzw. zuunrechtgewiesen. Ich denke, wir sind nicht nur bankrottgefährdet, "wir" (bzw. die uns vertreten in der Welt) sind zum Schämen. Wann immer sie können bzw. ein Mikro in Reichweite ist.
Ich erinnere an unseren neuen Kasperl-Außenminister, diesen Spindelegger oder wie er heißt (merken sollte man sich wichtige Sachen), der sich bei mir mit der vertrottelten Meldung einführte, dass "wir" Österreicher aus vorschneller Systemverletzungssorge keinem der Guantanamo-Häftlinge Asyl gewähren werden (und überhaupt: wo kämen wir da hin?) und damals auch gleich wieder gelöscht wurde von meiner Kulturfestplatte.

ostbeteiligung

So weit geht die Obamafizierung hierzulande doch nicht. Die endet, wie die OeVP-Vorzugsschüler bewiesen, bei Web 2.0 - aus Angst vor einer besseren Welt oder einfach aus Mangel an Perspektive. Wenn Obama ein Don Quijote bleibt, dann stellten "wir" die Windmühlen. In bin nicht stolz auf dieses Bild - "Land der Hacker, Land der Gnome." Ich bin kein Teil von diesem "Wir". Definitiv nicht! Meine Blase ist echt!

Montag, 30. März 2009

Umverteilung, die Erste ...

Robert Misik war am Freitag in Hochform und fertigte neben diesem ein paar weitere denkwürdige Sätze: "Der Kapitalismus ist nicht gescheitert. Und Notverstaatlichungen führen keinen Sozialismus ein. Gescheitert ist zunächst einmal eine Ideologie und ein auf dieser beruhendes institutionelles - oder besser: antiinstitutionelles - Arrangement. Die basale Idee lautete: Wenn auf möglichst unregulierten Märkten so viele Menschen wie möglich ihrem Eigennutz folgen, schlägt das in einer mirakulösen Operation zum Nutzen aller um. Dies war eine ökonomische Doktrin, aber auch eine moralische Erzählung, die natürlich eine hohe Anziehungskraft auf Egoisten aller Art hatte, erklärte sie ja, dass eine Untugend - die Eigennützigkeit - tugendhafte Resultate zeitigt."

Montag, 26. Januar 2009

Peter weibelt ...

Zur Zensur.
"Es gibt zwei Arten davon: Die politische Zensur, die ist sichtbar, und die unsichtbare Zensur durch Unterhaltung, die Zensur per Quote. In deren Namen wird alles andere marginalisiert oder unterdrückt. Wir leben in einer Hegemonie der Quote, das heißt der unsichtbaren weibelHerrschaft der Dumpfbacken. Gegen politische Zensur kann man protestieren. Wer protestiert gegen die mindestens so repressive Zensur durch Unterhaltung, die alles Wissenswerte verdrängt? Der Celebritykult (die brillante Vertiefung dazu gibts hier!) überformt die ganze Gesellschaft. Schauspieler werden zu Politikern, Politiker heiraten Modelle – sie alle verbindet ihre Popularität in den Massenmedien. "

Zur Bankenkrise
"Die sogenannte Bankenkrise ist Symptom für eine globale Kompetenzkrise. Wenn das Finanzkapital und seine Institutionen Milliarden in den Sand setzen, ist es kriminell zu fordern, die Kunden sollten wieder Vertrauen gewinnen. Die Milliardenverluste der Konzerne und Großindustrie, der Spekulanten und Fonds sind nicht Ausdruck einer Vertrauenskrise, sondern schlichtweg Ausdruck dessen, dass die handelnden Personen nichts von ihrem Job verstehen. Wenn jemand in der Schule eine Rechenaufgabe nicht zustande bringt, kann er auch nicht zum Lehrer sagen, es handle sich um eine Vertrauenskrise, sondern der Lehrer wird ihm einen Fünfer geben, weil er falsch gerechnet hat."

Peter Weibel, am Wochenende in der Presse.

Danke. Sehr gut. Setzen.

Dienstag, 20. Januar 2009

BUSH geht, OBAMA kommt ...

BUSH geht und weil er nichts Neues zu sagen hat als sein mittelalterliches Lamento über Gut und Böse in der Welt, reicht ein Bildchen von seinem Abgang.

bush

Und OBAMA kommt und spricht - so mitreißend, eloquent und persönlich, dass es nicht wundert, wenn wir ihm unsere Träume anvertrauen. Hier auf Einladung von Google über die Rolle von Informationstechnologie und dann im Interview mit Google CEO Eric Schmidt (ca. ab min. 15) über ziemlich alles, was zählt.

Dienstag, 9. Dezember 2008

Vom Schenken, Kaufen und Sparen

Begonnen hat alles ganz normal. Mit einem Gedicht. Und dem Gedanken an eine bessere Welt. Dann klopfte die Welt an der Tür und verdarb - wie fast immer - alles!

deutsche-bank Im Album Nr. 49 von GEA findet er dieses Gedicht von Joachim Ringelnatz. Zeitlos. Passend.
Als zusätzliche Lektüre empfohlen - das GEA-Kundenmagazin BRENNSTOFF mit einem schönen Beitrag zum Film von Erwin Wagenhofer: "Let's make money" Was das alles miteinander zu tun hat?
Nun gut. Wer schenkt, kauft. Und wer kauft, nimmt sein Geld von der Bank. Und das ist besser als gar nichts.

SCHENKEN
Schenke groß oder klein,
aber immer gediegen.
Wenn die bedachten die Gaben wiegen,
sei dein Gewissen rein.
Schenke herzlich
und frei.
Schenke dabei,
was in dir wohnt
an Meinung, Geschmack
und Humor,
so dass die eigene
Freude zuvor
Dich reichlich belohnt.
Schenke mit Geist
ohne List.
Sei eingedenk,
dass Dein Geschenk
Du selber bist.

Dienstag, 18. November 2008

Bankendämmerung ...

Hier noch ein Nachtrag zu meiner rethorischen Frage, "warum plötzlich alles so politisch ist?". Denn Sie und ich wissen, dass immer alles politisch war. Auch wenn Politik plötzlich nicht mehr hype ist, werden wir von ihr jeden Tag rechts und links überholt und bestimmt.

Und das Private? Solange wir privat sind, sind wir nicht. Wir publizieren uns selbst jeden Tag, in Facebook und Twitter und Blogs. Denn erst öffentlich kann man als Privater richtig gut leben.

Das wissen auch die Banken - aber sie sagen es nicht!
Und die Postämter? Die reden viel und wissen wie immer nichts.
Vielleicht sollten wir einmal darüber reden, was von öffentlichem Interesse ist bzw. was das ist: öffentliches Interesse. Robert Misik tut es - hier!

Dienstag, 11. November 2008

20 Jahre Haft für burmesischen Blogger

Im September 2007 gab es an dieser Stelle einen Blogeintrag über "BURMA - LIVING HELL". Wissen Sie, wie es den Mönchen in Burma heute geht? Oder wo Rangoon liegt? Ebendort wurde laut jotman.com letzten Dienstag der Blogger Nay Phone Latt (Bild links) in einem Internet-Cafe nay_myo_latt
aufgegriffen, in das laut Futurezone berüchtigte Insein-Gefängnis gesperrt und mittlerweile zu 20 Jahren Haft verurteilt worden.

Damals vor einem Jahr hoffte man, dass die internationale Empörung etwas bewirken könne. Aber es ist wie überall - in China, in Burma oder anderswo: Das Grausame ist nicht der Straßenkampf, das Grausame ist der Alltag, nachdem sich der Blick der Welt wieder abgewandt hat - auf der Suche nach einem neuen Reiz.

burma-living-hell Hier noch der Aufruf der Reporter ohne Grenzen: "There is an urgent need now for bloggers all over the world to demonstrate their solidarity with Nay Phone Latt by posing his photo on their blogs and by writing to Burmese embassies worldwide to request his release. Similarly, we call on poets to defend their fellow-poet, Saw Wai, who has been jailed just because of one poem."

Besuchen Sie auch die Seite der Burma Campaign. Dort können Sie auch Ihre Stimme erheben und eine
Petition für die Freilassung der politischen Häftlinge in Burma unterzeichnen: "There are over 2,100 political prisoners in Burma. They have been imprisoned just for peacefully calling for democracy and freedom in Burma. Once in prison, democracy activists face horrific torture, including electric shocks, rape, iron rods rubbed on their shins until the flesh rubs off, severe beatings and solitary confinement. Many prisoners are kept in their cells 24 hours a day, given inadequate food and are in poor health. However, the regime appears to be systematically denying medical treatment to political prisoners."

Damals vor einem Jahr kam die Musik zum Burma-Beitrag von einem der großen Traurigen, der 1948 in Rangoon geboren wurde: Nick Drake. Und weil der Song von damals auf Youtube nicht mehr verfügbar ist, spielen wir heute "Place to be". Und er steht noch immer vor der gleichen Ziegelwand.



When I was young, younger than before
I never saw the truth hanging from the door
And now I'm older see it face to face
And now I'm older gotta get up clean the place.

And I was green, greener than a hill
Where flowers grew and the sun shone still
Now I'm darker than the deepest sea
Just hand me down, give me a place to be.

And I was strong, strong in the sun
I thought I'd see when day is done
Now I'm weaker than the palest blue
Oh, so weak in this need for you.

Donnerstag, 30. Oktober 2008

Warum so politisch plötzlich?

Fragen Sie mich. Und ich sage Ihnen eines: ich war und bin es immer. Im Innern brodelt es stets, weil (fast) alles von gesellschaftlicher Relevanz ist. Man muss nur den Deckel heben. Provozieren Sie mich nicht!

Klaus Stimeder schreibt im Datum einen schönen Nachsatz auf Haider: "In der Art, in der er das politische Geschäft betrieb, fanden sich viele Österreicher wieder: Jederzeit bereit, seine Prinzipien aufzugeben, wenn er sich davon einen persönlichen Vorteil versprach; opportunistisch im Auftreten nach außen, reaktionär im Kern; stets bereit, auch die niedersten Instinkte anzusprechen, wenn sich dadurch die Zustimmung mehren ließ; und das alles angetrieben von einem auf mangelnder Selbstsicherheit beruhenden gerüttelt Maß an Egozentrik, die er wie kein anderer heimischer Politiker durch ein Übermaß an Leutseligkeit und teils grenzwertigem Populismus zu kompensieren wusste."

Selbst wo Kultur drauf steht, ist Politik drin: Alter Ego Almblitz berichtet, dass die dt. Nationalbibliothek von nun an das ganze Internet - das verrottete - kopiert haben will. Von wem? Von den Content-Betreibern selbst? Sind die denn vollkommen durchgeknallt? Mitnichten. Sie spiegeln das komatöse gesellschaftliche Bewusstsein wider. Das sind wir! Wir leben in einer Zeit, in der so ein Gesetzesvorschlag durchgeht und in Kraft tritt - ohne Widerstand.

Und die Banken? Die nehmen seit heute Staatsgelder in Anspruch und "verabschieden sich damit endgültig vom Verantwortungsprinzip", wie Nikolaus Kimla in seinem Newsletter zurecht schreibt. Während ihre Hedge-Fond-Manager an den zuvor künstlich in die Höhe getriebenen Getreidpreisen plötzlich das Interesse verlieren (sie sacken um mehr als 50% nach unten) und damit ein paar Hundertausend Menschen (oder sind es Millionen) in den Dritte-Welt-Ländern am Leben lassen? Schöne Geste, nicht? Sie fragen, warum ich politisch bin?

Und die Medien? Obama steht kurz vor dem Wahlsieg und die kolportierten Attentatsversuche häufen sich. Wir kennen die Art, ein solches herbeizureden.

Und die Börse? Die wird von der ATAC gestürmt und alle Händler klatschen.



Sie fragen immer noch?

Dienstag, 21. Oktober 2008

Wer sagt eigentlich ... dass ein Plagiat nicht besser sein kann als das Original?

"Wer sagt eigentlich, dass Schreiben ungefährlich ist?" fragt Möchtegern-Polarisierer Michael Fleischhacker in der unsäglichen Ego-Testimonial-Kampagne der Presse. Die einzig richtige Replik findet der Altmeister des kritischen Journalismus Armin Thurnher dazu im Falter: "Wer sagt eigentlich, dass letzte Sätze nicht zurückschlagen können?"

turn-fleisch

Man beachte: Links die putzige und wenig glaubhafte Presse-Originalversion im H&M-Stil, die eigentlich nur um das Ego des selbstverliebten Chefredakteurs kreist, und rechts das auf den Punkt gebrachte Plagiat mit Haut und Haaren und Scharfsinn und ohne Pardon!

Dank an Dieter Rappold für den Hinweis und das Heiligenbild dazu!

Donnerstag, 24. April 2008

Take your weapons and go home ...

Mein Bild des Tages: Der rostige Frachter "An Yue Jiang" mit für Präsident Mugaba bestimmten Waffen an Bord irrt vor den Küsten des südlichen Afrika herum. "Das ist ein gutes Zeichen, eines, das auch China aufmerksam vermerken sollte (...) es ist in der Tat aberwitzig, ein Regime wie Simbabwe noch üppig mit Waffen und Munition auszustatten", schreibt die New York Times. In Südafrika zeigen ein Priester, eine Bank und Gewerkschaften aus aller Welt, was Zivilcourage ist und was sie (interessensübergreifend) leisten kann - auch wenn (wie Hinweise in den Medien nahelegen) die 77 Tonnen Waffen von der südafrikanischen Regierung Mbeki´s bereits bezahlt waren.

nyt

China (und die dort tätigen multinationalen Konzerne!!!) sollten sich tunlichst eine neue Taktik für 2008 überlegen. Sonst wird das olympische Fest ein Kracher, der nach hinten losgeht.

Siniweler - Ohne Tal

Kein Ort zum Verweilen, nirgends. Wohin uns die Reise führt? Geradewegs lotrecht zu allem, was das Herz schneller schlagen lässt.

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