Mittwoch, 7. März 2007

Schlägt das Reale zurück?

Jean Baudrillard (20.7.1929 - 6.3.2007) ist tot. Wieviele Nachrufe sind nun zu erwarten mit dem Tenor: "das Reale hat zurückgeschlagen"? Wieviele Male werden die alten Missverständnisse aufgewärmt, wo doch nichts anderes zu vermerken wäre, als dass damit die Postmoderne endgültig am Ende ist. Dass wir, die Spätgeborenen, nun tatsächlich eingetreten sind in das, was sich Hypermoderne oder sonstwie nennen wird. Aus und vorbei, der Bezug zu den alten, modernen Werten, den sich die Postmoderne als direkter Nachkomme der Moderne noch leisten konnte. Aus und vorbei, wir dürfen uns auf die Postmoderne beziehen, wenn wir wollen, wenn das noch was bringt.

Dies hier ist kein Nachruf. Dies hier ist einfaches Zeilengeschwader, ich höre meine Finger über die Tasten des Notebooks stolpern und fühle mich einsamer als zuvor. Hier ist nichts mehr wirklich - nur der Tod tritt immer noch auf als hätte er all die Revolutionen verschlafen. Doch lassen wir ein letztes Mal den Denker zu Wort kommen, der nur wenig Freunde hatte und damit leben musste, dass ihn kaum jemand verstand, oder doch nur die Sorte hyper-nervöser (das passt!!) und vollkommen überzogener Intellektuellen, die versuchten, ihn in seiner Opakheit zu übertreffen.

Auf die Frage nach seinem Verhältnis zu Susan Sonntag, antwortete er in einem Interview in der Süddeutschen Zeitung: "Wir sahen uns von Zeit zu Zeit, aber das letzte Zusammentreffen war eine Katastrophe. Sie kam zu einer Tagung in Toronto und griff mich an – ich hätte geleugnet, dass es so etwas wie Wirklichkeit gebe."

Und endend - wie es sich gehört - mit Primärtextlichem (aus: Agonie des Realen): "Disneyland existiert, um das "reale" Land, das "reale" Amerika, dass selbst ein Disneyland ist, zu kaschieren (ein bisschen so, wie die Gefängnisse da sind, um zu kaschieren, dass das Soziale insgesamt in seiner banalen Omnipotenz eingekerkert ist). Disneyland wird als Imaginäres hingestellt, um den Anschein zu erwecken, alles Übrige sei real. Los Angeles und ganz Amerika, die es umgeben, sind bereits nicht mehr real, sondern gehören der Ordnung des Hyperrealen und der Simulation an. Es geht nicht mehr um die falsche Repräsentation der Realität (Ideologie), sondern darum, zu kaschieren, dass das Reale nicht mehr das Reale ist, um auf diese Weise das Realitätsprinzip zu retten."

Hier steht es, schwarz auf weiß: Baudrillard leugnete nie das Reale, sondern versuchte immer nur den Punkt zu markieren, an dem ein bestimmtes Prinzip der Realität verschwindet ... dazu auch Christian Fuchs, der aus der Transparenz des Bösen zitiert: "Wollte man den gegenwärtigen Stand der Dinge benennen, so würde ich sagen, wir befinden uns nach der Orgie. Die Orgie ist der explosive Augenblick der Moderne, der Augenblick der Befreiung in allen Bereichen. Politische Befreiung, sexuelle Befreiung, Entfesselung der Produktivkräfte, Entfesselung der destruktiven Kräfte, Befreiung der Frau, des Kindes, der unbewußten Triebkräfte, Befreiung der Kunst. Hochjubeln aller Repräsentations- und Antirepräsentationsmodelle. Es war eine totale Orgie des Realen, des Rationalen, des Sexuellen, des Kritischen und Antikritischen, des Wachstums und der Wachstumskrise. Wir sind alle Wege der Produktion und virtuellen Überproduktion der Objekte, der Zeichen, Botschaften, Ideologien und Vergnügungen gegangen. Heute ist alles befreit, das Spiel ist gespielt, und wir stehen gemeinsam vor der entscheidenden Frage: WAS TUN NACH DER ORGIE?"

Samstag, 3. März 2007

Zu gleichen Teilen ...

Fand ein Gedicht von Anna Achmatowa. Oder besser: es fand mich. Wir gingen aufeinander zu - so vertraut, dass ich - ein Sakrileg -, ohne das Original zu kennen, ein paar vor allem rhythmische Korrekturen vornahm an der mir vorliegenden Übersetzung:

Zu gleichen Teilen trage ich mit dir
die schwarze Trennung dauerhaft.
Weshalb die Tränen? Gib lieber mir die Hand
und sag mir, dass du wiederkehrst in einem Traum.
Du und ich sind ein Gebirg aus Gram.
Du und ich wir werden uns nicht wiedersehn
in dieser Welt.
Wenn nur um Mitternacht du einen Gruß
mir senden könntest durch die Sterne.


Anna Achmatova (1989-1966), wie Modiglani sie sah, den sie 1911 in Italien kennenlernte.
180px-Modigliani_akhmatova

Und wie ich das Gedicht bei John Berger (Das Sichtbare und das Verborgene) vorfand.

Zu gleichen Teilen trage ich mit dir
die schwarze Trennung auf Dauer.
Weshalb weinst du? Gib mir lieber die Hand;
versprich deine Wiederkehr in einem Traum.
Du und ich sind ein Gebirg des Grams.
Du und ich werden uns nicht wiedersehen
in dieser Welt.
Wenn du mir nur um Mitternacht einen Gruß
senden könntest durch die Sterne.

Mittwoch, 28. Februar 2007

Auf den Hund gekommen ...

Hunde habens heutzutage nicht leicht in der Stadt. Von vielen als (Sch)Eisserl-Ärgernis angefeindet, gehen sie nun in die Offensive - wie das Foto (aufgenommen in der Mariahilferstraße/Wien) beweist.

IMG_0841

Wobei das Problem damit leider nur verschoben wird, wie der Ausspruch einer passionierten Hundebesitzerin im WienWeb beweist: "Der Mensch hat verlernt mit der Natur zu leben - Oder haben sie schon jemals davon gehört, dass ein Kind von einem Hundstrümmerl überfahren wurde?". Das Problem sind nicht die Hunde, das Problem sind die anal-gestörten Herrln und Frauerln, die glauben, dass die Hundesteuer für die Plastiksackerln ist, die man sich dadurch nicht mehr kaufen muss.

Dienstag, 27. Februar 2007

Keine Zeit ...

Sie litten alle unter der Angst, keine Zeit für alles zu haben, und wussten nicht, dass Zeit haben nichts anderes heißt, als keine Zeit für alles zu haben.

Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften

Montag, 26. Februar 2007

Am Schreiben Gehen...

Ein Mann schreibt seiner Frau einen Brief.

Obwohl er sie täglich sieht, obwohl er tagein, tagaus die Möglichkeit hat, mit ihr zu sprechen, setzt er sich eines Abends an seinen Schreibtisch und beginnt einen Brief an sie.

Ohne etwas Bestimmtes mitteilen zu wollen. Schon der Gedanke, sein Wort an sie als eine Abwesende zu richten, macht ihn ganz aufgeregt.

Vielleicht weil er auch sich in diesem Moment als abwesend denkt und allein der Gedanke an die Möglichkeit, nicht da zu sein, seine Gefühle in einer nicht erwarteten Art und Weise intensiviert, das Feuer, das in ihm mitunter nur mehr ziellos flackerte, aufs Neue zum Auflodern bringt.

Dabei sieht er sie morgens nichtsahnend zum Postkasten gehen, ihn öffnen und dann diesen Brief in der Hand halten, mit seinem Namen als Absender, der ihr Herz schneller schlagen lässt – aus Angst. Was mag passiert sein? Wer schreibt schon einen Brief nach 30 Jahren? Und dann – zunächst zögerlich, doch schon gleich mit heißem, pochenden Blut über die Zeilen fliegt, die ein Mann ihr geschrieben hat, ihr Mann, von dem sie vergessen hat, das er einst ihr Liebhaber war.

Vielleicht ist das der einzige Grund, um mit dem Schreiben zu beginnen: der therapeutische. Alles weitere wird sich zeigen, denkt er. Vielleicht kann er mit dem Schreiben das abfangen, was er den Verfall nennt, das Ausfransen seiner Persönlichkeit, und vielleicht kann er auch gerade durch das Schreiben zu einem besseren Menschen werden, weil er nicht alles leben muss, sondern nur einen Teil davon, und im anderen Teil als Schrift über die Zeilen jagt – mal sehen, was kommt.

Er bräuchte dann nicht mehr warten, dass ihm jemand, das heißt natürlich seine Nächste, sein Weib, Gehör schenkt, er müsste nicht mehr um Verständnis betteln und sein Selbstbild daran heften, weil er das, was nicht gehört oder überhört werden will, einfach niederschreibt in ein Heft, in dieses – nur um es am Ende vielleicht zu verbrennen oder viel wahrscheinlicher in einer Ecke des Zimmers zu vergessen.

Weil er kein Tagebuch schreiben wollte, dachte er immer, dass er etwas erfinden müsste, obwohl er wusste, dass gerade die fehlende Imagination seine große Schwäche war. Doch sobald er dieses Fremdwort ins Deutsche und damit – als Einbildungskraft - auf den Boden geholt hatte, war es etwas, von dem er genug in sich verspürte. Deshalb auch seine Isolierung. Seine Einbildungskraft war der Grund dafür, dass er seine Welt nicht verlassen und nicht herausfinden konnte aus seinen Projektionen, die ihm mitunter das Leben zur Hölle machten. Wie sehr er doch angewiesen war, eine Projektionsfläche zu erzeugen, eine linierte in Gestalt der Schrift. Wo Therapie und Einbildungskraft zusammenfielen, konnte er sich als Gefäß begreifen, das ausgeschüttet werden will, um nicht allmählich ihrer Farbe und ihres Inhalts verlustig zu werden und am Ende nicht einmal mehr ihn selbst zu interessieren.

Vielleicht brachte ihn der Prozess des Schreibens ja auch dazu, ein besserer Mensch, ein besserer Ehemann zu werden, der seine Gerechtigkeit nicht immer im Leben suchen muss, wie ein halbwüchsiger Kohlhaas anrennt gegen das Unrecht der Welt. Und vielleicht besäße er dann auch irgendwann die Freiheit und Ruhe, seiner Frau und anderen Menschen ins Gesicht, in die Seele zu blicken und zu sehen, was sie wirklich bewegt. Und er hoffte insgeheim, dass er dann auch imstande wäre, ihr jenen Raum zu geben und jene Nähe, die sie brauchte und deren Mischungsverhältnis sie jeden Tag aufs Neue bestimmte, und dass er dann endlich fähig wäre, über diesen Grat mit einer Leichtigkeit zu tanzen, die voll von Grazie ist und von wahrem Gefühl, weil es da einen anderen Raum gäbe, der ihn auffangen konnte, den Raum der Zeichen und der Bedeutungen, von dem er solange glaubte, ohne ihn auszukommen.

Er würde dann nicht mehr Schuldigkeiten suchen, wie einer, dem es an Orientierung mangelt, und endlich würde er wieder neugierig sein, auf das, was kommt, auf ihn zukommt, wie eine große Herausforderung, die Leben heißt. Und er dachte an alle die Dinge, die sein Herz schneller schlagen ließen.

Samstag, 24. Februar 2007

Mein Herz so weiss ...

An jenem Abend, während ich die Welt von meinem Kissen aus sah mit Luisa an meiner Seite ... erzählte ich Luisa, was Custardoy der Jüngere mir erzählt hatte und ich mir nicht hatte erzählen lassen wollen. ... die Ehe ist eine Institution, die dem Erzählen dient ... aus Liebe oder aus dem heraus, was ihr Wesen ausmacht ... werden die anderen verraten, die Freunde, die Eltern, die Geschwister, die Blutsverwandten, die früheren Lieben und die Überzeugungen, die früheren Geliebten, die eigene Vergangenheit und die eigene Kindheit, die eigene Sprache, die man zu sprechen aufhört, und zweifellos das eigene Vaterland, das, was an Geheimnis in jedem Menschen ist ...

... ich will es nicht wissen, wenn du eines Tages die Absicht hast, mich umzubringen, sagte ich im Dunkeln zu Luisa ...


aus Javier Marias: Mein Herz so weiß

Dean Potter soloing the Nose / Yosemite



Dean Potter, klettert die Route "The Nose" (1000m, Vi, 5.9, A1) am El Capitan im Yosemite Nationalpark solo (not free). Eine Route, für die normale Seilschaften mehrere Tage benötigen. Wie diese normale Seilschaften darauf reagieren, sieht man sehr schön beim Überholmanöver im unteren Teil der Wand: der Mund will gar nicht mehr zuklappen.

Beeindruckend, nicht? Aber: warum rennt er so? Verdichtet das Tempo die Erfahrung? Wohl kaum? Rennt er seiner Angst davon? Mitnichten! Warum ist schneller besser? Warum ist höher mehr?

Wem das nicht genügt, der verfolge denselben Free Solo in der Route HEAVEN, (5.12d/5.13 a), die Ron Kauk mitte der 90er erstbegangen hat. Vor allem die Bilder, die Laute, der Blick - davor und danach.

Wie weit muss man gehen, um sich lebendig zu fühlen? Macht das Sinn und: warum die Kameras? Würde das alles vielleicht noch verstehen, wenn er es einfach machen würde - ganz ohne Kodak-Effekt. Was das ganze eigentlich schwer verdaulich macht, ist der Exhibitionismus drum herum? Stirbt man leichter, wenn man gefilmt wird? Ich denke an Harry Berger und wie er ums Leben kam. Unter einem Haufen Eis begraben. Er war nicht der Typ, der sich filmen ließ, wenn er was riskierte. Er war nicht der Typ, der riskierte. Eigentlich widert mich das alles an! Wohlgemerkt: nicht das Klettern. Aber, dass man alles begaffen kann. Dass man Zeuge sein kann von Dingen, ohne auch nur einen Finger zu rühren. Du hast tausend Möglichkeiten, mit der NOSE am EL CAP in Verbindung zu treten - du kannst von oben runter schauen oder von unten rauf, du kannst unter ihr sitzen, schlafen, sein oder du kannst "sie gehen" - warum wählst du gerade die als Voyeur? Und warum rennt er wie ein verrückt gewordener Exhibitionist hinauf?

Freitag, 23. Februar 2007

Zentrum sein ...

Soll man sich schon im voraus beeilen? Auf Vorrat. Auf Verdacht? Für den Fall, dass vielleicht einer anruft? Anrufen könnte? Vielleicht? Auf jedem Heimweg jedesmal zehn Minuten eher dran? Und immer mehr Zeit dazugespart? Vor sich selbst her? Peter Kurzeck in: Oktober und wer wir selbst sind, Stroemfeld , Frankfurt 2007

Diese innere Ruhe wiederfinden. Die einen davor bewahrt, der Welt hinterher zu rennen. Wo doch klar sein sollte, dass die Welt immer schon da ist und niemals einholbar - dass sie kommt, wenn sie kommt. Dreh dich, dreh dich, dreh dich - (zumindest im Kleinen, im Unbedeuteten (nicht Unbedeutenden!), im Detail, das keine Deutung kennt) um mich.

Donnerstag, 22. Februar 2007

Oh Captain, my Captain

Was Martin Blumenau heute in seiner Ode an Beckham schreibt, ist gescheit und richtig und musste gesagt werden. Und trotzdem bleibt ein bitterer Nachgeschmack, denn was er nicht erwähnt, ist dieser 70 m Diagonalpass, der den stürmenden Higuain wie eine Missile verfolgte, um sich schlussendlich wie ein Taube auf seinem Fuss niederzulassen, mitten im Lauf wohlgemerkt - ein Moment, der in die Geschichte einginge, wenn es nicht so viel anderes gäbe, mit dem wir uns jeden Tag abgefunden haben abzulenken.

Allein wie er anfängt:
Den anderen David Beckham könnt ihr gern haben, den brauch ich nicht. Die Witzfigur aus den Klatschblättern, das Simandl von Frau Victoria, die Style-Ikone aus Metrosex-Land, gehört euch. Der arme Tropf, der sich darauf einlässt, sich strategisch zu "verletzen", um bei der Superhochzeit von Tom Cruise mit dessen Casting-Braut (die ja eigentlich nur die 2. Wahl war, der First Choice dieser hollywoodweit durchgeführten Brautsuche waren die Vertragsbedingungen von Scientology dann doch zu arg) dabei sein zu können, geschenkt.

Den fistelstimmigen Tor, der sich in Home-Stories zum Deppen macht, zu einem liebenswerten zwar, aber zum Deppen, den brauch ich nicht. Den Beckham, der sich von Familie und Management strategisch hin und herschieben lässt zwischen Manchester, London, Madrid und jetzt L.A., der ist mir egal. Und der Beckham mit den peinlichen Tattoos mit den lachhaften Schriftfehlern, vor dem graust mir sogar.

Mein Beckham
ist der aufm Platz. Der große Spieler, der Veranwortungsträger bei Real, der Kapitän der englischen Nationalmannschaft, my captain, oh captain. Mein Beckham, das ist der von gestern abend, der Typ, der gegen alle Wider- und Umstände, trotz seiner schlechten Verfassung und der Krise seines Teams das Heft des Handels in die Hand nimmt und ein wunderbares Fußball-Spiel siegreich beendet.

Denn Real - Bayern, dieses Duell der beiden unsympathischen Fußball-Großmächte, dieser ungeliebten Geldsäcke, die derzeit beide in einer sportlichen Krisensituation stecken, war ein fabulöses Fußball-Spiel, die Auseinandersetzung zweier waidwunder Formationen, die ihr hohes Potential derzeit nicht ausschöpfen können, weil nichts im Gefüge stimmt und gestern abend im Bernabeu-Stadion dennoch alles aus sich rausholten und eine Vorzeige-Partie boten.

Und Beckham, David Beckham, mein Beckham, der von aufm Platz, war der Beste dieser Großartigen.


und dann am Ende die erneute Übergabe - schön:
Als er dann nach dem Spiel mit seinem Landsmann Owen Hargreaves von den Bayern schmähführte und dabei das Trikot auszog und so seine dummen Tattoos offenlegte, ab diesem Moment gehört er wieder euch anderen, ab genau da könnt ihr ihn wieder haben, ab da ist er mir egal.

Mittwoch, 21. Februar 2007

9 crimes / Damien Rice ...

Montag, 19. Februar 2007

There is no business ...

Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung antwortet Nicholas Negroponte, Gründer und langjähriger Leiter des Media Labs am MIT, auf die Frage: "Digital Lifestyle" - was ist das eigentlich? - wie folgt: Dazu gehört jedenfalls nicht, dass ich in meinem Hotel viel Geld bezahlen muss, um überhaupt online gehen zu können. Das passierte mir jetzt in einem Münchner Fünf-Sterne-Hotel.

Mir passierte das gleiche am selben Tag auf der anderen Seite der Welt - in Santiago de Chile im Kennedy Hotel (*****). Dort unterhält man ein Business-Center und vergibt Codes für den halbstündigen Internetzugang, die zwar nichts kosten, das ganze Prozedere aber unnötig schwierig machen - zumal es dann passieren kann, dass man mitten in der Arbeit einfach ausgeloggt wird , ohne Chance den Inhalt des gerade Bearbeiteten wieder herzustellen.

"Ein Business Center soll das sein?", beschwerte ich mich in der Lobby, "ein Computer ohne Internet - das ist doch so, wie ein Rechner ohne Festplatte oder Prozessor, zumal in einem Hotel, wo jeder auf Reisen ist."

Getoppt wurde dies nur noch durch das Business-Class-Abteil der ÖBB, das ich während eines Kurzabstechers nach Salzburg kennen lernte - zum gleichen Platzpreis eines mittleren Learjets. Es hatte - kaum zu glauben - nicht einmal eine Steckdose für das Notebook.

Hier noch das SZ-Resumee zur Konferenz über die Zukunft des Internets in München, in deren Rahmen obiges Interview stattfand.

Samstag, 17. Februar 2007

Chanco

canco

Ein Bild komponiert aus drei Farbbereichen, ein Suchbild, in dem man das ganze Leben findet. Panoramatisch aber wie ein Film - ich schweife über das Bild und verliere mich trotzdem immer wieder im Detail - ganz ohne Erinnerung. War ich wirklich dort oder nur ein Voyeur, der erst nachträglich das Wunder begreift, das ihm begegnen hätte können.

Dienstag, 6. Februar 2007

LANIN - wo Patagonien am höchsten ist

lanin2

Beim Aufstieg haben wir uns ganz korrekt an das Verkehrsschild gehalten.

lanin3

Aufgenommen im Morgengrauen in der Gipfelflanke des LANIN ...

Erst als wir uns fertig machten zum Weitergehen und uns wie zufällig umdrehten, sahen wir den großen Schatten, den unser Berg hinauswarf in den Westen und sich dort über den vor sich hinrauchenden Villarica legte. Meinen Vulkan, auf den ich vor 10 Jahren einen Winter lang mit 10 Spanischvokabeln im Kopf mein Brot als Schilehrer verdiente.

Ich weiß noch, wie oft damals mein Blick sehnsüchtig herüberglitt zu dem mit seinen 3780 m fast 1000 Meter höheren und ungleich steileren Lanin. Er war unerreichbar damals während dieses langen Winters, meines ersten in Patagonien, das wusste ich bald, weil jeder schöne Tag ein Arbeitstag war und ich nur dann etwas freie Zeit hatte, wenn kein Hund mehr auf die Straße wollte. Und so war es nicht weiter verwunderlich, dass ich mich damals, obwohl ich meine Tage im Freien und in der Natur verbrachte, trotzdem irgendwie eingesperrt fühlte, weil mein Aktionsradius keine andere Bewegung zuließ, als das asketische Hinauf- und Hinunter an den Hängen dieses einen Vulkans.

Samstag, 3. Februar 2007

Puente del Inca

puente-del-inca2
Foto vergrößern durch klicken!

Vielleicht heute nacht schon werde ich durch dieses Bild hindurchgehen und zurück -
in ein Leben aus Elfenbein.

Welches Häuschen hätten sie den gern -
das rotgemauerte, oder das mit dem blauen Dach?
Und wer fährt mit welchem Auto in die falsche Richtung?

Die Wirklichkeit die Wirklichkeit trägt wirklich ein Forellenkleid
und dreht sich stumm und dreht sich stumm
nach andren Wirklichkeiten um.

Freitag, 26. Januar 2007

Pichilemu

pichilemu2

Hab dich gefunden, mein Freund, am Strand von Pichilemu ...
das Glück ist ein trunkener Kobold, hörst du mir zu?

Siniweler - Ohne Tal

Kein Ort zum Verweilen, nirgends. Wohin uns die Reise führt? Geradewegs lotrecht zu allem, was das Herz schneller schlagen lässt.

Weblog abonnieren

xml version of this page
xml version of this page (with comments)

Abonnier' meine FriendFeed-Beiträge


User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

More Pictures

Add to Favorites

Add to Technorati Favorites

Aktuelle Beiträge

Halb so wild
Habe die Überschreitung am 10.9. solo absolviert -...
WG (Gast) - 12. Sep, 11:15
Your Blog is so interesting!...
Your Blog is so interesting! Keep going :)
kundentests.com (Gast) - 4. Aug, 14:22
Beyond good and evil
"In the house of pain, we were chained together searching...
coyote05 - 5. Okt, 22:17
"Change" remains the...
Adam Ondra in Norwegen bei der Arbeit an der Zukunft...
coyote05 - 4. Sep, 15:47
Speed at Voralpsee
Kann mich gut an Voralpsee erinnern, auch wenn ich...
coyote05 - 24. Aug, 18:06

Credits


The Hype Machine

Knallgrau New Media Solutions - Web Agentur f�r neue Medien

powered by Antville powered by Helma


xml version of this page
xml version of this page (summary)

Blogverzeichnis - Blog Verzeichnis bloggerei.de twoday.net AGB

Österreicher Blog Verzeichnis XING

Books
Details
Faces
Features
Grafics
Kick & Rush
Movies
Music
Names
Nature
Places
Poetry
Politics
Postmodernism
Secrets
Shortcuts
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
Clicky Web Analytics