Books

Samstag, 20. August 2005

Wirklichkeit(en) ...

Eine Wirklichkeit ist nicht vonnöten,
ja es gibt sie garnicht, wenn ein Mann
aus dem Urmotiv der Flairs und Flöten
(Urmotiv aus Flair und Flöten??? de que habla el senor? -- was hat es damit wohl auf sich?!)
seine Existenz beweisen kann.

Nicht Olypmpia oder Fleisch und Flieder
(warum nicht: "Nicht Olympia, kein Fleisch noch Flieder" - und das Versmaß beibehalten???)
malte jener, welcher einst gemalt,
seine Trance, Kettenlieder
hatten ihn von innen angestrahlt.

Angekettet fuhr er die Galeere
tief im Schiffsbauch, Wasser sah er kaum,
Möwen, Sterne - nichts: aus eigener Schwere
unter Augenzwang entstand ein Traum.

Als ihm graute, schuf er einen Fetisch,
als er litt, entstand die Pietá,
als er spielte, malte er den Teetisch,
doch es war kein Tee zum Trinken da.

Gottfried Benn: Wirklichkeit, in: Fragmente, Destillationen, Apreslude

Montag, 15. August 2005

Die Zeit und das Zimmer ...

olaf_julius... von Botho Strauss wieder gelesen, nach 20 Jahren, und festgestellt, dass das Unterstrichene von damals auch noch berührt. Wie das Leben so spielt, und wie wir in ihm agieren und unsere Texte sagen - bessere Laiendarsteller für etwas so Großes, das wir nur einmal aufführen dürfen. Grußworte, Abschiedsworte, Sterbensworte und dazwischen der eine Satz, nach dem wir uns so sehnen - ICH LIEBE DICH. Und weil wir es nicht erwarten können, oder weil wir Angst haben, dass es diese Szene in unserem Stück vielleicht gar nicht gibt, sagen wir es - immer wieder. Doch wird dadurch nichts stärker. Es verbraucht sich nur - das Leben, die Liebe. Wir öffnen die falschen Türen und schlagen die falschen zu. In unserem besten Stück. Und die Zeit weht wie Zugluft Menschen durchs Zimmer.

JULIUS: Nun ist sie wieder weg. Plötzlich. Genau wie damals. Tempo der Türen. Nichts sonst. Auf zu. Auf zu. Man verklappt Leben. Das war´s dann aber auch.
....
SCHLAFFRAU zu JULIUS: Ich glaube noch heute, du hast dich nur versprochen, damals. Du hast aus Versehen `Adieu` gesagt. Du hättest genausogut `Bleib!` oder `Nimm mich!`sagen können. Du suchtest nach einem kurzen endgültigen Wort. Du hast dich bloß vergriffen.

Sonntag, 14. August 2005

Seltsam. Die Spucke in meinem Mund ...

"Seltsam. Die Spucke in meinem Mund bin ich. Die Luft in meinem Mund nicht. Die Nahrung, die ich zu mir nehme, nicht, dennoch passiert sie irgendeine Grenze und wird ich. Ich selbst war so willkürlich bestimmt - der Gedanke bin ich, die Sprüche und das Essen sind ich, aber das Gemälde, das ich hervorbringe, meinem Denken entsprossen, ist nicht ich, die Melodie in meinem Kopf ist ich - und wenn ich diese Definition des Selbst irgendwie als nichtexistent ablehne, kann ich mich dann neu definieren?"

Maura O´Halloran: Im Herzen der Stille

Habe viele Bücher gelesen, aber wenige bleiben wie dieses: "Form ist Leere. Sie ist nie das gleiche. Sie ändert sich stets. Deshalb existiert sie nicht, ist mu. Rennt man aber gegen eine Wand, dann bleibt Form natürlich Form."

Dienstag, 9. August 2005

Unter der Glasglocke ...

Alle sind fort. Niemand wartet. Dann sehe ich dich, immer wieder dich. Gemeinsam können wir es schaffen. Und wenn ichs allein auch wissen will?

Wie bitte geht das Leben?

"Nachdem Doreen gegangen war, fragte ich mich, warum ich es nicht mehr schaffte, das zu tun, was ich eigentlich tun sollte. Darüber wurde ich traurig und müde. Dann fragte ich mich, warum ich es nicht mehr schaffte, das zu tun, was ich eigentlich nicht tun sollte, so wie Doreen, und darüber wurde ich noch trauriger und noch müder."

Sylvia Plath: Die Glasglocke

Siniweler - Ohne Tal

Kein Ort zum Verweilen, nirgends. Wohin uns die Reise führt? Geradewegs lotrecht zu allem, was das Herz schneller schlagen lässt.

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